Im Chaos der schönen, der schweren Erde
Paul van Ostaijen, ein zeitloser Avantgardist
Hommage von Ann Cotten, Gaea Schoeters u.a.
3. Juni 2022, 19.00 Uhr
Lesung und Gespräch mit Musik
Mit:
Ann Cotten (Schrifstellerin, AT) und Takashi Doi (klassischer Gitarrist, JP)
Gaea Schoeters (Schriftstellerin, BE) und Johanna Zimmer (Sopranistin, DE)
Matthijs de Ridder (Schriftsteller, NL)
Gespräch und Moderation: Willem Bongers-Dek und Anna Eble
Historischer Kontext: Matthijs de Ridder
Am 3. Juni 2022 um 19 Uhr werden die Schriftstellerinnen Ann Cotten und Gaea Schoeters, die Sopranistin Johanna Zimmer, der Gitarrist Takashi Doi und der Schriftsteller und Biograph Matthijs de Ridder im Schwalenberger Werkhaus auftreten.
Damit wird Schwalenberg Station einer europäischen Lesereise, die im Rahmen des Projekts Besmette Stad / Befallene Stadt veranstaltet wird. Das Projekt ist eine Hommage an Paul van Ostaijen (1896–1928), der bis heute als der einflussreichste Dichter Flanderns und der Niederlande gilt. Im deutschen Sprachgebiet ist er erst wieder und neu zu entdecken. Als Künstler der Avantgarde nahm er dadaistische und surrealistische Einflüsse auf. Nach dem Ersten Weltkrieg lebte er in Berlin, dort entstand sein Gedichtband Bezette Stad (erschienen 1921, dt.: Besetzte Stadt), der den ganzen Formenreichtum der Avantgarden entfaltet und nebenbei die Geschichte eines jungen Mannes aus Antwerpen erzählt, den es in eine Welt verschlagen hat, die durch die Auswirkungen des Krieges tief in der Krise steckt.
Initiiert wurde das Projekt von der niederländisch-flämischen Organisation deBuren (Brüssel) sowie der Paul van Ostaijen-Gesellschaft (Antwerpen). Seit 2021 ist das Europäische Laboratorium Kooperationspartner und damit Mitveranstalter an vielen weiteren Orten in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Belgien. Vom 1. bis 30. Juni 2022 findet beispielsweise eine Ausstellung zum Projekt in der Universitätsbibliothek Paderborn statt. Dort können ausgewählte audiovisuelle und anderweitig bildnerische Beiträge der insgesamt 150 niederländisch- und deutschsprachigen Künstlerinnen und Künstler bestaunt werden, die bislang am Projekt teilgenommen haben. Teilgenommen haben u. a. Ulf Stolterfoht, Ulrike Draesner, Ilja Leonard Pfeijffer, Esther Kinsky, Annelies Verbeke, Franzobel, Gustaaf Peek, Hélène Gelèns und Jeroen Olyslaegers.
In Schwalenberg werden nun zwei der Beiträge präsentiert, die im Rahmen des Projekts entstanden sind: Ann Cotten wird ihr Langgedicht „Am Abzug“ vorstellen, aus dem auch das dieser Einladung vorangestellte Zitat stammt, und wird dabei von dem japanischen Gitarristen Takashi Doi musikalisch begleitet. Die flämische Schriftstellerin Gaea Schoeters wird gemeinsam mit der Sopranistin Johanna Zimmer ihre Adaption von Van Ostaijens Gedicht „Hohler Hafen“ darbieten. Wie Van Ostaijen haben sie sich auf die Suche nach einer neuen Sprache für eine neue Welt begeben. In Bild, Sprache und Musik suchen sie nach Antworten auf die Krisen unserer Zeit, inspiriert von Paul van Ostaijens Reaktion auf den Ersten Weltkrieg: sein Meisterwerk Besetzte Stadt.
Der Paul van Ostaijen-Biograph Matthijs de Ridder wird das Publikum durch den historischen und künstlerischen Kontext führen. Moderiert wird die Veranstaltung von Willem Bongers-Dek (künstlerischer Leiter deBuren) und Anna Eble (Vorsitzende Europäisches Laboratorium).
Eintritt: 10 € (regulär) / 5 € (ermäßigt) / bis einschließl. 18 Jahre frei
Buchung unter: reservierung@eu-lab.de
Veranstaltungsort: Werkhaus, Marktstraße 19, 32816 Schwalenberg
Sitz Europäisches Laboratorium: Alte Torstraße 5, 32816 Schwalenberg
Für weitere Informationen melden Sie sich gerne unter: info@eu-lab.de
Informationen zum Projekt finden Sie auf unserer Homepage und unter www.besmettestad.eu
Laat een reactie achter